Samstag, 9. November 2013

Schwere Stunden Stunden für uns

Liebe Mitstreiter,
wir möchten uns ganz herzlich bei Ihnen allen für die tatkräftige Unterstützung, besonders auch bei der Demo vor dem Rathaus bedanken. Trotz der ungünstigen Zeit mitten am Tage, standen wir mit über 200 Mitstreitern vor dem Rathaus. Es war ergreifend als Prof. Kulka, der Architekt des Stadtschlosses, uns noch einmal vor Augen geführt hat, was wir als Potsdamer leichtfertig mit dieser Entscheidung verspielen. Das Ensemble aus Schloss und Lustgarten sei „der allerwichtigste Identitätsort“ der Stadt. „Ohne Visionen wird diese Stadt zu einer Rumpelkammer.“ Ebenso emotional sprach Prof. Kulka später vor dem Stadtparlament und appellierte an die Verantwortung für die Zukunft der Stadt. Auch Jan Jakobs warb eindringlich vor den Stadtverordneten, den Lustgarten endlich als Raum für die Potsdamer Mitte zu erschliessen. Nach dem Bau des Stadtschlosses, könne man nicht mehr wie bisher die Augen verschliessen, so wie es bei der Entscheidung von 2010 der Fall gewesen ist, als man der Weissen Flotte den Bau am Mercure Hotel genehmigte. Man müße endlich akzeptieren, daß dieser Garten ein elementarer Raum für die Potsdamer Mitte ist und in das städtebauliche Konzept einbezogen werden muß.

Genau das wollte die "Linke" verhindern und ist mit ihrem Antrag für den Bau der Weissen Flotte am Mercure Hotel, wie 2010 beschlossen, mit 26:23 durch gekommen. Dabei kamen die Stimmen auch von der CDU, der SPD und den Anderen. Parallele dazu wurde allerdings der Antrag der FDP angenommen, in der die Sanierungsziele des Lustgartens, in einer international und interdisziplinär besetzten Planungswerkstatt, festgelegt werden sollen. Was heißt das? Zunächst wird das Mercure Hotel an diesem Standort manifestiert. Eine Einheit Stadtschloss und Lustgarten, wird es in absehbarer nicht geben, denn man kann nicht auf der einen Seite ein Gebäude am Fusse des Stadtschlosses genehmigen und auf der anderen Seite die Sanierungsziele so ändern, daß das Mercure Hotel nicht mehr umgebaut werden darf. Wann und wie das Gebäude der Weissen Flotte gebaut wird, steht allerdings noch in den Sternen. Zunächst soll es ja ein temporärer Bau sein, was mit den Winkens Plänen nicht vereinbar wäre. Es ist kaum vorstellbar, das Jan Lehmann das Risiko auf sich nehmen wird, 5 Mio € oder mehr zu investieren, wenn die Stadt keine Ausgleichszahlung anbietet, aber den Abriss mit dem Mercure Hotel koppelt.

Wir werden das Ganze jetzt aufmerksam verfolgen und uns zur Wehr setzen, wenn durch die Hintertüre eine defakto endgültige Lösung geschaffen werden sollte. Ein Erbbaurechtsvertrag mit einer festen Laufzeit von 15 oder 20 Jahren, wäre genau so eine Lösung.

Dank auch an das Architekturbüro Dietz-Joppien, die gemeinsam mit uns die erste Verschandelung des Neuen Lustgartens, den "Winkenswinkel" verhindert haben.